Unterstützte Entscheidungsfindung: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 19. Juli 2024, 12:58 Uhr
Unter einer unterstützten Entscheidungsfindung versteht man im Deutschen Betreuungsrecht den gemeinsamen Weg zu einer eigenen Willensbildung eines volljährigen Menschen, der persönliche Angelegenheiten ganz oder teilweise rechtlich nicht selbst besorgen kann. Die Selbstbestimmung des kranken oder behinderten Menschen soll so zunehmend ermöglicht werden, um dem Artikel 12 der UN-Behindertenkonvention gerecht zu werden. Begleiter auf diesem gemeinsamen Weg können Familienangehörige, Ärzte, Pflegende, Vertrauenspersonen und der rechtliche Betreuer des betreuten Menschen sein, je nachdem ob Einwilligungsfähigkeit, Geschäftsfähigkeit oder nur ein natürlicher Wille vorliegt.
Im § 1821 Absatz 1 Satz 2 BGB ist gesetzlich geregelt, dass der Betreuer den Betreuten dabei unterstützen soll, seine Angelegenheiten rechtlich selbst zu besorgen, und dass der Betreuer von seiner Vertretungsmacht nur dann Gebrauch machen soll, soweit dies erforderlich ist.
Im § 1821 Absatz 2 Satz 3 BGB steht weiter, dass der Betreuer den festgestellten Wünschen des Betreuten unter Beachtung der Ausnahmen in Absatz 3 zu entsprechen hat und den Betreuten bei deren Umsetzung rechtlich unterstützen soll.